Strom

Strom sparen mit der Spülmaschine

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Alle Elektrogeräte verbrauchen Strom, sind aber im Haushalt kaum verzichtbar. Wie sieht es aber mit der Spülmaschine aus? Wie energiesparend ist es, das Geschirr von Hand zu spülen und macht es wirklich Sinn? Mancher ist im Glauben, dass es wirtschaftlicher sei, wenn man das Essgeschirr von Hand reinigt. Ist das wirklich so?

Energiesparend spülen – Von Hand oder mit der Geschirrspülmaschine?

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Sicher klingt es etwas überraschend, aber es ist tatsächlich effizienter, das Geschirr in der Spülmaschine zu spülen, statt alles von Hand abzuwaschen. Halbwegs moderne Spülmaschinen mit einer sehr guten Energieeffizienzklasse benötigen nicht mehr allzu viel Strom und sind relativ sparsam im Wasserverbrauch. Ein neues Gerät verbraucht im komplett befüllten Zustand etwa 0,8 Kilowattstunden (kWh) Strom. Dabei benötigt es je nach Typ ca. 10 Liter Wasser. Für die gleiche Menge an Geschirr verbraucht man beim von Hand spülen ungefähr 70 Liter heißes Wasser, je nachdem, welche Spültechnik man anwendet. Natürlich muss das Hand-Spülwasser auch aufgeheizt werden, was im genannten Beispiel mit ca. 1,8 kWh zu Buche schlägt.

Viele Geschirrspülmaschinen haben ein Eco-Programm, das zwar eine sehr lange Programmablaufzeit benötigt, aber dabei bedeutend weniger Strom und Wasser verbraucht, als die normalen Spülprogramme. Das Kurzspülprogramm, auch wenn es vermeintlich sparsamer sein sollte, ist ein richtiger Stromfresser, denn bei diesem Spülmaschinen-Programm muss das Spülwasser innerhalb kürzester Zeit aufgeheizt werden, was sehr energieintensiv ist. Das Ökoprogramm ist gegenüber dem Kurzprogramm um einiges effizienter.

10 Tipps um beim Spülen mit der Spülmaschine Energie zu sparen

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Wie Sie im vorangegangenen Absatz bereits erfahren konnten, spart man in der Küche mit dem Spülgang in der Geschirrspülmaschine gegenüber dem von Hand spülen reichlich Energie. Allerdings sollte man doch noch einige Dinge beherzigen, wenn man die Spülmaschine benutzt. Hier die besten Tipps, um die Energieffizienz des Küchengeräts auch wirklich vollends zu nutzen:

  1. Geschirr ggf. einweichen oder kurz vorspülen
    • In den meisten Fällen ist es nicht notwendig, benutzte Teller und Tassen abzuspülen, bevor man sie in die Maschine lädt. Nur stark verschmutze Teile, beispielsweise verkrustete Töpfe und Pfannen, sehr schmutziges Geschirr oder eingebrannte Speisereste sollten vor dem Spülgang mit ein wenig Spülmittel und Wasser eingeweicht und abgespült werden, damit sie in der Spülmaschine richtig sauber werden und keinen erneuten Spülgang benötigen. Hinweis: Moderne Geräte verfügen über einen Schmutzsensor, der das geladene Geschirr scannt. Je nachdem wie stark die Verschmutzungen sind, wird automatisch das jeweils benötigte Programm gewählt. Ein Intensiv-Programm der Spülmaschine benötigt logischerweise mehr Energie und ggf. auch mehr Wasser. Mit kurzem Vorspülen (meist reicht kaltes oder lauwarmes Wasser aus) umgeht man dies. Wer will, kann auch die Restwärme der Elektoherd-Platte nutzen, um verschmutzte Töpfe mit etwas Wasser gefüllt einzuweichen.
  2. Geschirrspüler immer voll beladen
    • Bevor man einen Spülgang startet, sollte der Geschirrspüler immer voll beladen sein. Ein Spülgang mit halbvoller Maschine ist absolut ineffizient. Zudem, und das bedenken viele nicht, erhöht sich bei halb beladenem Geschirrspüler der Geräuschpegel. Das wirkt sich zwar nicht auf den Verbrauch aus, ist aber dennoch störend.
  3. ECO-Programm benutzen
    • Das Sparprogramm nimmt wesentlich mehr Zeit in Anspruch, lohnt sich aber, wenn man die Energiekosten und den -verbrauch senken will. Im ECO-Spülprogramm wird das Wasser in der Maschine lediglich auf etwa 50°C aufgeheizt, während die anderen Programme wärmeres Wasser benötigen. Zudem benötigt die ECO-Einstellung weniger Trinkwasser. Durch den wesentlich längeren Einweichprozess und die längere Spüldauer werden Verkrustungen effektiv gelöst und das Geschirr kommt trotzdem sauber aus der Spülmaschine. Den höchsten Energieanteil benötigt die Haushaltsmaschine beim Aufheizen des Wassers. Wichtiger Hinweis: Ein- bis zweimal im Monat sollte man dennoch eines der Automatik-Programme mit höherer Temperatur wählen, um Fettreste im Ablaufsystem wirksam zu entfernen und die Lebensdauer des Geräts zu verlängern.
  4. Anschluss ans Warmwasser
    • Wer eine besonders energieeffizente Warmwasserbereitung nutzt, wie beispielsweise Solarthermie, und einen relativ kurzen Weg vom Warmwasserspeicher zur Küche hat, sollte die Spülmaschine, falls es das Gerät zulässt, direkt ans Warmwasser anschließen. Der Temperatursensor des Geschirrspülers erkennt, dass bereits warmes Wasser verwendet wird und setzt den Heizvorgang ggf. aus. In diesem Fall erfolgt das Aufheizen nicht mit Strom, was wesentlich effizienter ist. Der Stromverbrauch der Maschine lässt sich auf diesem Weg um etwa 30% senken. Allerdings hat nicht jede Geschirrspülmaschine einen Warmwasseranschluss. Man kann dies aber beim Kauf eines neuen Gerätes berücksichtigen. Die Fachverkäufer beraten Sie gerne und können Ihnen alle Vor- und Nachteile genauer erläutern. Es gibt übrigens auch Waschmaschinen mit Warmwasser-Anschluss, mit denen man recht kostengünstig Wäsche waschen kann.
  5. Richtige Wasserhärte einstellen
    • Sollten Sie in einer Region mit besonders kalkhaltigem Wasser wohnen, ist Ihnen sicher die Problematik von Ablagerungen bekannt. Sobald die Heizstäbe verkalkt sind, ist mehr Energie für den Heizvorgang nötig. Dies gilt sowohl für die Spülmaschine, wie auch für die Waschmaschine, den Wasserkocher, Eierkocher etc. . Verkalkungen erhöhen nicht nur den Stromverbrauch, sondern beeinträchtigen auch die Sauberkeit des Geschirrs nach dem Spülvorgang. Moderne Spülmaschinen verfügen bereits über eine Enthärtungsanlage, die den Energieverbauch senkt. Um effektiv zu sein, muss dann aber auch die entsprechende Wasserhärte optimal eingestellt werden. Weiterer Vorteil ist, dass sich damit auch die Reinigungsmittel sparsamer dosieren lassen. Auf diese Weise lässt sich Strom sparen und man erhält blitzblankes Geschirr.
  6. Besonders schmutzige Teile immer in den unteren Geschirrkorb
    • Räumen Sie in der Spülmaschine hartnäckig verschmutzte Geschirrteile stets in den unteren Korb der Maschine. Kaffeegeschirr und Gläser gehören in den oberen Korb; Töpfe, Pfannen und Teller mit starken Verschmutzungen kommen nach unten. Das Spülwasser im unteren Teil der Geschirrspülmaschine ist heißer und auch der Wasserstrahl aus dem Sprüharm ist intensiver als im oberen Bereich.
  7. Möglichst auf die Startautomatik verzichten
    • Viele Spülmaschinen verfügen mittlerweile über eine Zeitvorwahl, mit der die Maschine zu einer gewünschten Zeit automatisch mit dem Spülvorgang beginnt. Für Berufstätige mag diese Autostart-Funktion ganz nützlich sein und auch der Spülvorgang über Nacht hat sicher Vorteile. Allerdings befindet sich der Geschirrspüler während der Wartezeit bis zum Spülstart im Stand-By-Modus, und dieser ist ein kleiner Stromfresser. Das heißt, die Spülmaschine verbraucht Strom, obwohl sie nicht läuft. Im besten Fall verzichtet man auf die Zeitvorwahl und stellt die Maschine nur dann an, wenn man zu Hause ist. Verfügt der Geschirrspüler über eine Abschaltautomatik, kann man sie auch anschalten, bevor man zur Arbeit geht. Aus versicherungsrelevanten Gründen sollte Ihr Gerät in diesem Fall über einen Wasserstop (Aquastop) verfügen.
  8. Stand-by vermeiden
    • Neue Spülmaschinen-Modelle verfügen in der Regel über eine Abschaltautomatik. Nach dem Spül- und Trockenvorgang schaltet sich das Gerät von selbst ab. Bei manchen Geräten ist diese Automatik aber noch nicht inkludiert, weshalb man sie noch manuell ausschalten muss. Im Bereitschaftsmodus ist zwar der Stromverbrauch sehr gering, aber im Laufe der Monate kommen trotzdem einige Kilowattstunden zusammen, die man vermeiden kann, wenn man die Maschine, sobald sie ihr Programm abgespult hat, direkt ausschaltet.
  9. Sortiertes Geschirr vs. Chaos im Geschirrspüler
    • Sortieren Sie Ihr Geschirr ordentlich beim Einräumen? Gründlicher ist das nicht zwangsläufig, denn mehrere gleiche Geschirrteile, die man hintereinander in den Korb sortiert, gehen in der Spülmaschine gerne einmal auf Kuschelkurs und legen sich ineinander. Das Wasser aus dem Sprüharm erreicht so nicht alle Teile gleichermaßen, was zu Rückständen am Geschirr führen kann. Räumen Sie die Maschine lieber etwas chaotisch ein. Vielleicht dauert das Ausräumen der unsortierten Spülmaschine ein klein wenig länger, aber dafür ist kein zweiter Spülgang notwendig, was wieder Zeit und unnötigen Energieverbrauch einspart.
  10. Bessere Hygiene = höhere Effizienz
    • Das Problem mit Kalkablagerungen hatten wir bereits weiter oben erwähnt, aber auch Fettablagerungen und ein verunreinigtes Restesieb können das Spülergebnis sowie den Verbrauch beeinträchtigen. Durch derartige Verschmutzungen kann es zu technischen Störungen kommen und die Maschine arbeitet nicht so effizient wie eine saubere Maschine. Ist das Ablaufsieb mit Fett oder Essensresten verstopft, benötigt die Pumpe wesentlich mehr Energie um das Wasser abzupumpen. Die Spülmaschine wendet also wesentlich mehr Energie als notwendig auf. Wer langfristig Strom sparen möchte, sollte seine Maschine stets sauber halten, regelmäßig das Restesieb reinigen und ein bis zweimal im Monat mit höheren Temperaturen bei 65°C spülen. Kalkablagerungen vermeidet man, indem man stets auf ausreichend Spülmaschinensalz achtet. Spezielle Maschinen-Reinigungstabs oder die flüssige Alternative sorgen, in regelmäßigen Abständen angewandt, für einen sauberen und fettfreien Wasserablauf.

Bei Neukauf lieber einen 60cm breiten Geschirrspüler wählen

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Normalerweise rät man beim Neukauf von Haushaltgeräten immer dazu, möglichst kleine Geräte auszuwählen und die Personenanzahl im Haushalt zu berücksichtigen. Geringeres Fassungsvermögen bzw. Nutzinhalt wird bekanntlich mit geringerem Energieverbrauch asoziiert. Beim Kühlschrank, der Tiefkühltruhe oder dem Herd mag das tatsächlich zutreffen, aber nicht beim Geschirrspüler. Wenn man beim Geschirrspülen Strom sparen will, sollte man bei der Neuanschaffung statt einem 45cm-Gerät auf die gängigere Größe von 60cm zurückgreifen. Selbst dann, wenn man bei einem Ein- oder Zwei-Personen-Haushalt nicht auf den elektrischen Spülhelfer verzichten will.

Kleinere Tischspülmaschinen und 45-cm breite Spülmaschinen werden bei weitem nicht so weiterentwickelt wie die gängigen Geschirrspüler mit 60cm Breite. Schaut man sich die Effizienzlabel einmal genauer an und vergleicht, macht sich das insbesondere beim Stromverbrauch bemerkbar. Die kleinen Spülmaschinen sind in der Regel weniger effizient; sie verbrauchen meist mehr Strom und auch Wasser als die breiten, größeren Geräte.

Reicht der vorhandene Platz in der Küche aus, um ein großes Gerät aufzustellen, sollte man diese Möglichkeit zum Strom sparen ruhig nutzen. Allerdings sollte man beherzigen, dass das Gerät nur angeschaltet wird, wenn es voll beladen ist, denn ansonsten hebt sich der Vorteil der Strom- und Wasserersparnis schnell wieder auf. Auch wenn sich die modernen Geräte mittlerweile innovativster Sensortechnik bedienen und den Verbrauch an die Geschirrmenge und den Verschmutzungsgrad anpassen – am sparsamsten spült man, wenn das Fassungsvermögen des Elektrogeräts vollständig ausgenutzt wird. Da helfen weder das Halbbeladungsprogramm noch die Mengenautomatik.

Gerade in Ein-Personen-Haushalten führt solch eine große Maschine aber gerne zur Geschirrnot und manche Speisereste verkrusten, weil es einfach viel zu lange dauert, bis die Maschine komplett befüllt ist. In diesem Fall sollte man abwägen, ob man nicht doch lieber ab und zu von Hand spült oder das Programm für halbe Beladung auswählt. Sinnvoll wäre vielleicht auch, an einem Tag mehrere Speisen für die kommenden Tage vorzukochen, um die Spülmaschine voll zu bekommen und den elektrischen Abwasch vorziehen zu können.

Die häufigsten Fragen und Antworten

Wie spart man am besten Strom mit der Geschirrspülmaschine?

Grundsätzlich sollte eine Spülmaschine immer voll beladen werden. Auf ein Vorspülprogramm kann man in der Regel verzichten. Auch das Vorspülen von Hand ist bei normal verschmutztem Geschirr normalerweise nicht nötig. Am besten verzichtet man auf den Standby Modus, indem man nur spült, wenn man zu Hause ist. Eventuell ist der Anschluss ans Warmwasser möglich. Regelmäßiges Entfetten und Entkalken macht sich auch beim Stromverbrauch bemerkbar und erhöht die Lebensdauer des Haushaltshelfers.

Worauf sollte man beim Kauf einer neuen Spülmaschine achten?

Wer sich für den Kauf eines neuen Geschirrspülers entscheidet, sollte unbedingt die auf den Geräten angebrachten Energieeffizienz-Aufkleber vergleichen. Hier lässt sich langristig bare Münze sparen, auch wenn ein top-modernes, effizienteres Gerät eventuell etwas teurer in der Neuanschaffung ist. Mit einer Spülmaschine, die auf dem neuesten Stand der Technik ist, spart man auf Dauer viel Energie und Geld; insbesondere in Zeiten, in denen Strom, Gas und Wasser immer teurer wird.

Geschirrspüler entkalken – Muss das sein?

Kalkablagerungen an den Heizstäben wirken sich negativ auf die Heizleistung und somit auf den Stromverbrauch der Spülmaschine aus. Deshalb sollte regelmäßig Geschirrspülsalz verwendet werden, um die Ablagerungen weitestgehend zu verhindern. Dennoch sollte man den Geschirrspüler zumindest ein- bis zweimal im Jahr entkalken – auch dann, wenn man in der Region sehr weiches Wasser hat.

Führen Fettablagerungen in der Spülmaschine zu einem höheren Stromverbrauch?

Ganz klares JA! Ein verfetteter Ablauf erhöht die Stromkosten, denn die Pumpe muss wesentlich mehr Energie aufbringen, um nach dem Spülgang das Wasser aus dem Nutzraum wieder abzupumpen. Ein regelmäßiges Reinigen mit einem Spülgang in höheren Spültemperaturen (60°C – 75°C) kann solchen Verfettungen entgegenwirken. Zudem lohnt es sich, ab und an die Maschine mit Spülmaschinenreiniger durchlaufen zu lassen. Ein sauberer Spülraum ist energiesparend und auf jeden Fall auch hygienischer.

Muss man Geschirr vorspülen, ehe man es in die Spülmaschine räumt?

Ist das Geschirr normal verschmutzt, muss man es nicht vorspülen. Lediglich die Essensreste sollten entfernt werden, denn diese haben in der Spülmaschine nichts verloren. Bei verkrusteten Töpfen und Pfannen lohnt sich das Einweichen mit etwas Wasser und Handspülmittel.

Muss Geschirr in der Spülmaschine immer sortiert werden?

Nein! Im Gegenteil: In den häufigsten Fällen ist es effektiver, wenn man die Spülmaschine etwas chaotisch einräumt. Sauber nebeneinander einsortierte Teller klappen gerne zusammen und der Sprühstrahl kommt nicht überall hin. Chaotisch eingeräumtes Geschirr wird gewöhnlich sauberer. Dabei sollte man aber darauf achten, nichts übereinander einzuräumen, damit das Wasser alle Geschirrteile ringsum gut umspülen kann.

Ist es sinnvoll, die Spülmaschine an Warmwasser anzuschließen?

Einige moderne Spülmaschinen haben sowohl einen Kaltwasseranschluss als auch einen Warmwasseranschluss. Sollte Letzterer vorhanden sein, ist es, wie auch bei der Waschmaschine, sinnvoll, diesen zu nutzen. Die Aufheizphase beim Geschirrspüler kostet mehr Energie, als wenn das warme Wasser direkt aus der Therme entnommen wird.

Spülmaschine oder von Hand spülen – Was ist sinnvoller?

Viele stellen sich die Frage, ob es nicht sparsamer ist, das Geschirr von Hand zu spülen, statt den Geschirrspüler laufen zu lassen. Nein, ist es nicht. Die Geschirrspülmaschine verbraucht, gemessen an der Geschirrmenge, mit der man sie beladen kann, durchschnittlich wesentlich weniger Wasser und Heizenergie, als beim Handspülen. Vorausgesetzt, man belädt die Spülmaschine voll und es handelt sich nicht um ein Uraltgerät mit enormem Energie- und Wasserverbrauch.