In der Küche kann man bewusst Wasser sparen, was sich relativ schnell in der Haushaltskasse bemerkbar macht. Wenn man nur ein klein wenig seine Verhaltensmuster ändert, sind große Einsparungen möglich. Wir möchten Ihnen die besten Tricks und Kniffe zum Wassersparen in der Küche zur Hand geben, damit auch Sie Ihre Verbrauchskosten senken können.
Wassersparen fängt bereits beim Einkauf an
Beim Einkauf lässt sich der Wasserverbauch im eigenen Haushalt zwar nicht senken, aber da Trinkwasser ein kostbares Gut ist, möchten wir diesen Punkt an dieser Stelle trotzdem aufführen, ehe wir an die Tipps zum Geld sparen im eigenen Haushalt gehen. Vielen ist nämlich nicht bewusst, dass Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein bereits beim Einkauf beginnt.
Fleisch benötigt besonders viel Wasser in der Herstellung. Alleine die Landwirtschaft ist weltweit für etwa 70% des Verbrauchs von Wasser verantwortlich. In diesem Zusammenhang sollte man bedenken, dass mittlerweile etwa die Hälfte der Getreideernte an Vieh verfüttert wird. Dabei ist aber der hohe Wasserverbauch in der Nutztierhaltung nicht ausschließlich auf das Pflanzenwachstum zurückzuführen, auch an anderer Stelle der Fleischproduktion fallen große Mengen an Wasser an. Zudem ist die Belastung von Gewässern durch die Massentierhaltung sehr problematisch, denn sie ist zu großen Teilen mitverantwortlich, dass immer mehr empfindliche Frischwasser Ökosysteme zerstört werden.
Zumindest Tierprodukte aus ökologischer Landwirtschaft schneiden in diesem Punkt besser ab und sind etwas weniger bedenklich. Das deutsche Bio-Zertifikat oder das EU-Biosiegel sagen jedoch nichts über den Wasserverbrauch aus, denn dieser ist nach wie vor kein eigenständiges Kriterum für die Ausfertigung der Zertifikate. Bioland, Naturland und demeter haben in dieser Hinsicht striktere Vorgaben, die von den Erzeugern eingehalten werden müssen.
Verzichtet jeder auch nur einen Tag in der Woche auf Fleisch und greift stattdessen auf Obst und Gemüse zurück, wird der weltweite Wasserverbrauch immens gesenkt. Dies lässt sich natürlich auch auf den Genuss von anderen Tierprodukten wie Butter, Milch, Käse usw. übertragen. Der ökologische Wasserfußabdruck der Nutztierhaltung ist miserabel. Im Gegensatz dazu ist bei vegetarischen Lebensmitteln, besonders bei regionalem und saisonalem Gemüse und Obst, der Verbrauch von Wasser wesentlich geringer.
Wer partout nicht auf Fleisch verzichten will, sollte wenigstens den Verbrauch etwas senken und seine Wurst- und Fleischprodukte beim Metzger um die Ecke einkaufen, statt jene aus der Fleischindustrie zu wählen, wofür ein großer Teil des Fleisches aus dem Ausland importiert wird. Alleine hier steckt schon viel Potential, um den weltweiten Wasserverbrauch zu reduzieren und generell den ökologischen Fußabdruck zu verbessern.
So lässt sich der Verbrauch von Wasser in der Küche senken
Die Küche ist eines der Zimmer im Haushalt, in dem wir häufig unwissentlich große Mengen an Wasser verschwenden. Dabei kann man schon mit nur wenigen Handgriffen den Wasserverbrauch senken. Mit den folgenden Tipps zum Wassersparen im Haushalt lässt sich der Verbrauch effektiv senken und damit jede Menge Geld sparen. Im folgenden Beitrag erhalten Sie einen Überblick über sinnvolle Maßnahmen, die Ihren Wasserbrauch in der Küche deutlich reduzieren können.
Kochzutaten in einer Schüssel waschen
Einer der größten Trinkwasser-Verschwender ist das Abspülen bzw. Waschen von Zutaten. Ganz klar: Kartoffeln, Salat und Gemüse sollten gewaschen werden, bevor man mit der Zubereitung beginnt. Meist verschwendet man dabei aber literweise Trinkwasser, weil man die Zutaten unter dem laufenden Wasserstrahl abwäscht. Wer in der Küche Wasser sparen will, nutzt zum Waschen von Gemüse, Obst oder anderen Kochzutaten eine Schüssel.
So wird wesentlich weniger Trinkwasser benötigt und das auf diese Weise verwendete Wasser in der Waschschüssel lässt sich noch perfekt in einer Gießkanne für die Zimmerpflanzen verwenden oder man nutzt es für die Pflanzen im Garten. Wer ganz sparsam sein will, kann es auch in einem Eimer sammeln und für die Toilettenspülung verwenden. Einzig Fleisch sollten Sie besser unter laufendem Wasser abspülen.
Häufiger One-Pot Gerichte kochen
Für die Suppe oder einen Eintopf benötigt man normalerweise nur einen einzigen Topf. Aber neben Omas Suppeneintopd gibt es noch wesentlich mehr Gerichte, die sich in einem einzelnen Gartopf zubereiten lassen – sogenannte One-Pot Gerichte. Der Vorteil der Ein-Topf-Gerichte liegt auf der Hand: Man verbraucht beim Kochen weniger Wasser und zudem noch weniger Strom. Weiteres Plus: Auch beim Abwasch lässt sich auf diese Weise der Energie- und Wasserverbrauch minimieren, weil man nur einen Topf spülen muss statt mehreren Töpfen und Pfannen.
Kleinere Stücke garen schneller und benötigen weniger Wasser
Wer in der Küche sein Gemüse und Fleisch klein schneidet, benötigt für den Garvorgang wesentlich weniger Wasser und Energie als bei großen Stücken. Geben Sie die Gemüsestückchen in einen der Menge angepassten Topf, bedecken Sie sie gerade so mit Wasser und verwenden Sie einen Deckel. Wenig Flüssigkeit erhitzt sich schneller und der Topfdeckel verhindert das Entweichen des heißen Wasserdampfs. Kartoffeln und Gemüse müssen nur etwa mit 1 cm Wasser bedeckt sein, um ausreichend garen zu können. Nutzen Sie immer eine zur Größe des Topfs passende Kochplatte.
Gemüse-Kochwasser als Grundbasis für Saucen und Suppen weiterverwenden
Das Kochwasser von Gemüse landet in den meisten Fällen im Ausguss. Schade, denn das Wasser ist nach dem Garvorgang reich an wertvollen Mineralstoffen und könnte durch die darin enthaltenen Geschmacksstoffe aus dem Gemüse immer noch gut als vitamin- und mineralstoffreiche Basis für Ihre Suppe oder die Bratensauce dienen. Gekühlt hält sie sich einige Tage frisch.
Heißes Wasser besser im Wasserkocher zubereiten
Eine Tasse Tee zum Feierabend? Gerne! Aber bereiten Sie das Wasser besser nicht auf der Kochstelle des Herdes zu, sondern nutzen Sie einen Wasserkocher. Idealerweise geben Sie nur die tatsächlich benötigte Menge an Trinkwasser in den Behälter. Verwenden Sie Ihre Tasse als Maß und füllen Sie anschließend das Wasser in den Kocher. So wird kein Tropfen Trinkwasser verschwendet. Moderne Tee- und Kaffeeautomaten sind meist auch schon energieeffizient und verbrauchen nur wenig Strom. Auch hier gilt: Nur die tatsächlich benötigte Wassermenge erhitzen.
Wasser beim Abwasch sparen
Idealerweise benutzt man für den Abwasch die Geschirrspülmaschine. Neuere Modelle sind sehr sparsam im Wasserbrauch und benötigen im voll befüllten Zustand vergleichsweise wesentlich weniger Wasser und Energie als man für die gleiche Menge an Geschirr im Handspülgang braucht. Stark verschmutzte Geschirrteile räumt man nach unten, Gläser und Tassen nach oben. Das Öko-Programm (ECO) ist dabei immer noch am sparsamsten, auch wenn es eine längere Betriebsdauer der Spülmaschine benötigt. Um Trinkwasser und Strom zu sparen, sollten das Kurzprogramm sowie das Schnellprogramm vermieden werden – beide sind unnötige Wasser- und Energiefresser. Den Geschirrspüler aber bitte nur einschalten, wenn er vollständig befüllt ist.
Sollte das von Hand spülen nicht vermeidbar sein
Das Spülen von Hand ist unvermeidbar? Auch beim Handspülen kann man Wasser sparen, indem man Geschirr sammelt und später größere Mengen auf einmal spült. Nutzen Sie am besten eine Spülschüssel, denn so benötigen Sie weniger Wasser und Spülmittel. Wenn man einzelne Geschirrteile mit klarem Wasser nachspülen möchte ist ein Doppelspülbecken sinnvoll. Hier reicht es aus, eine Spülschüssel im zweiten Becken mit etwas klarem Wasser zu befüllen und die Teile zum Abspülen kurz einzutauchen.
Geschirr lufttrocknen lassen
Von Hand gespültes Geschirr muss nicht zwangsläufig abgetrocknet werden. Lassen Sie die einzelnen Geschirrteile möglichst in einem Abtropfkorb an der Luft trocknen. So sparen Sie Sich das Abtrocknen mit dem Geschirrhandtuch und damit an anderer Stelle wertvolles Wasser, weil die Tücher nicht so oft in der Wäsche landen.
Reinigen der Küchen-Arbeitsflächen nach dem Kochen und Essen
Auch hier lässt sich Wasser einsparen, denn man braucht keinen kompletten Putzeimer oder ein volles Spülbecken mit Wasser, um die Arbeitsflächen hinterher wieder hygienisch sauber zu bekommen. Räumen Sie sämtliche Geschirrteile in die Spülmaschine, stellen Sie eine Spülschüssel in das Becken und lassen Sie nur ein klein wenig heißes Wasser einlaufen. In das Putzwasser kommt ein Schuss Essig oder Essigessens. Mit diesem Essigwasser lassen sich in der Küche der Tisch, die Arbeitsfläche, der Herd, die Dunstabzugshaube und zum Abschluss das Spülbecken problemlos und mit wenig Wasserverbrauch hygienisch sauber reinigen.
Warmwasser in der Küche sparen
Allzu gerne dreht man in der Küche den Warmwasserhahn auf, um die Hände zu waschen, das Spültuch anzufeuchten etc. . Gerade beim Konsum aus der Warmwasserleitung wird zur Ressource Trinkwasser auch noch eine weitere Energiequelle genutzt – Strom oder Gas, je nachdem welche Heizquelle für das Wasser genutzt wird. Beim kurzen Hände abspülen reicht sicher auch kaltes Wasser. Zum Kochen sollte normalerweise auch eher kaltes Wasser verwendet werden, um das Gemüse darin zu garen. Den Aufheitzvorgang übernimmt in letzterem Fall die Herdplatte.
Meist dauert es sowieso einen Moment, bis das warme Wasser seinen Weg aus der Therme und durch die Leitung bis zum Wasserhahn in der Küche zurückgelegt hat. Es laufen also zunächst immer erst einmal ein paar Liter kaltes Wasser aus dem Hahn. Aber: Jeder warme Tropfen der aus dem Kessel entnommen wird, läuft an anderer Stelle als kaltes Wasser nach und muss wiederum aufgeheizt werden. Selbst dann, wenn in der Küche noch gar kein warmes Wasser aus dem Wasserhahn kam. Besser ist, das Warmwasser tatsächlich nur dann aufzudrehen, wenn es auch wirklich benötigt wird. So lässt sich nicht nur die Wasserrechnung reduzieren, sonder auch die Kosten für Strom bzw. Gas sinken.
Weiterer Sparvorteil durch einen Luftsprudler
Alte aber auch neue Armaturen kann man mit einem Luftsprudler-Bausatz nachrüsten. Durch den Luftsprudler, der kostengünstig in jedem Baumarkt erhältlich ist, wird das auslaufende Wasser mit Luft vermischt. Durch die Luftbeimengung über einen Wasserspareinsatz, der als eingetragene Marke auch als Perlator® (mit lediglich 4,5 Liter Verbrauch pro Minute) bezeichnet wird, wird der Wasserdurchlauf reduziert. Durchflussbegrenzer kosten nicht viel, helfen aber eine ganze Menge Wasser sparen, sodass sich die Kosten für den Durchflussbegrenzer bereits im ersten Jahr amortisieren. Keine Sorge, es fühlt sich durch den Durchflussregler nicht an, als käme kein Wasser aus dem Hahn.
Großer Einspareffekt bei Wasser durch die richtige Armatur
In der Küche lässt sich der Wasserverbrauch durch die passende Armatur positiv beeinflussen. Bei dem Austausch der Armatur, ist es empfehlenswert, eine Einhandmischbatterie zu kaufen. Damit lässt sich die gewünschte Temperatur schneller regulieren und es wird immer nur so viel Warmwasser gezogen, wie für die eingestellte Temperatur nötig ist.
Tropfende Wasserhähne erhöhen den Wasserverbrauch enorm
Ein nicht zu unterschätzender Wasserverschwender ist der tropfende Wasserhahn in Küche, Bad und WC. Tropft der Hahn auch nur ganz leicht, kann das jährlich zu einem Mehrverbrauch von bis zu 800 Liter führen. Defekte Wasserhähne sollten deshalb schleunigst repariert werden. Wer handwerklich ein wenig geschickt ist, kann die Reparatur innerhalb weniger Minuten selbst durchführen und benötigt keinen Installateur. Bei einem Einhebelmischer muss eventuell die innenliegende Kartusche gewechselt werden, bei Wasserhähnen mit zwei Drehgriffen für Warm- und Kaltwasser sind meist die Ventile und Dichtungen in den Griffen ursächlich für das Tropfen. Eine Reparaturanleitung finden Sie hier. Stellen Sie, bis der Wasserhahn repariert ist, zumindest einen Eimer unter und nutzen Sie das aufgefangene Trinkwasser für Ihre Pflanzen.
Der größte Sparfaktor: Wasser nur bewusst verwenden
Jeder sollte darauf achten, dass er das Wasser ausschließlich bewusst anstellt und nicht unnötig laufen lässt. Zwischen einzelnen Arbeitsschritten sollte das Wasser immer abgedreht werden. Dies gilt sowohl in der Küche als auch im Badezimmer beim Duschen oder Zähneputzen. Den höchsten Wasserverbrauch hat man im Bad, dann kommt schon die Küche. Starten Sie am besten in diesen beiden Räumen und beherzigen Sie die Wasserspartipps für Küche und Badezimmer. Lassen Sie die Kniffe & Energiespartricks nach und nach in Ihre Alltagsroutine übergehen. Sie werden sich wundern, wie schnell sie ohne großartige Umstellung zur Gewohnheit werden. Viele Tipps zum Wasser sparen sind ganz einfach umsetzbar und trotzdem effektiv. Sie werden es schon bei der nächsten Wasserabrechnung in Ihrem Geldbeutel spüren.
Kommentar abgeben