Seit der Energiekrise wird nochmal deutlich mehr auf „Strom und Ressourcen sparen“ geachtet, besonders im Hinblick auf die Installation der Photovoltaik Anlage. Seither erfreut sich die Anlage auch an wachsender Beliebtheit. Doch wie funktioniert so eine Anlage eigentlich richtig und welchen Mehrwert bietet sie einer Privatperson wirklich? Lohnt sich die Montage und Benutzung und wie lange ist die Lebensdauer einer PV-Anlage? Für wen und was speist man an Energie ein und was bekommt man als Stromerzeuger dafür? Diese Informationen können alle aus folgendem Beitrag entnommen werden:
Die Funktion einer Photovoltaik Anlage
Eine Photovoltaik Anlage wandelt in erster Linie das Sonnenlicht in elektrische Energie um. Dies geschieht in sogenannten „Solarzellen“. Dort werden Elektronen angeregt, sich zu bewegen, wobei elektrischer Strom entsteht. Dieser erzeugte Strom wird Gleichstrom genannt.
Ein sogenannter Wechselrichter wandelt den dann erzeugten Gleichstrom zu Wechselstrom um, damit er für den privaten Gebrauch genutzt werden kann oder gar ins regionale Stromnetz eingespeist wird. Wechselstrom, im Allgemeinen, versorgt Deutschland mit Energie und fließt durch die Steckdosen einzelner Haushalte. Außerdem kann der sogenannte Wechselrichter auch Störungen innerhalb der Anlage identifizieren und überwacht die Photovoltaik Anlage.
Den Gleichstrom hingegen, findet man eher in batteriebetriebenen Geräten, wie z.B. Fernbedienungen oder Telefonen. Er eignet sich, im direkten Vergleich zum Wechselstrom, auch eher für den Transport großer Mengen Strom über weitere Strecken.
Wie kann mit Photovoltaik Strom gespart werden?
Seit der Energiekrise sind die jährlichen Stromkosten enorm gestiegen und aktuell sieht es auch nicht danach aus, als dass sich das zeitnah ändern sollte. Derzeit kostet 1kWh Strom ca. 33,8 Cent für Neukunden. Dieser Betrag schwankt natürlich je nach Wohnort und gewähltem Stromanbieter. Durch die Benutzung einer Photovoltaik Anlage können bis zu 20 Cent pro kWh eingespart werden. Eine erstaunliche Kostenersparnis, die sich aber eben erst nach einer Weile bezahlt macht, denn die PV-Anlage muss logischerweise zuerst montiert und in Betrieb genommen werden, was zunächst einiges an Kosten verursacht.
Wird dieser Sparbetrag auf die jährlichen Stromkosten umgerechnet, kann der private Geldbeutel enorm geschont werden. Mit Hilfe einer Photovoltaik-Anlage kann, neben der Erzeugung von Strom, auch Solarstrom eingespeist werden. Diese Mehrerzeugnis von Strom kann dann als zusätzlicher Stromspeicher verwendet werden. Das ist vor allem für die Winter- und Regenzeit sinnvoll. Die Speicherung des Stroms geschieht in einem sogenannten Batteriespeicher, auf den zurückgegriffen werden kann.
Dies ist ein weiterer Kniff und auch großer Vorteil einer PV-Anlage, um die Strommenge des Netzes weiter zu reduzieren und natürlich sorgt eine Photovoltaikanlage für Nachhaltigkeit. Jeder Privathaushalt, der den produzierten Strom auch einspeist, erhält einen festgelegten Betrag vom Staat. Dieser sogenannte Energiespeisbetrag wird 20 Jahre lang ausgezahlt. Er hilft nebenbei, damit sich auch die zunächst entstandenen Kosten für die Stromerzeugungsanlage relativ schnell amortisiert haben. Alles, was man anschließend an Strom nutzen und einspeisen kann, ist ein Plus für die Haushaltskasse.
Was sind die Vorteile einer Photovoltaikanlage?
- Ein großer Vorteil einer Photovoltaikanlage ist die Unabhängigkeit der immer schwankenden Strompreise. Der Photovoltaik Strom ist im Allgemeinen günstiger, unabhängiger und nicht den Preisschwankungen der Strombörse unterworfen. Privathaushalte können sich den Anbieter zwar aussuchen, allerdings sind die Preise dann vom Anbieter festgesetzt und zu zahlen.
- Ein weiterer, nicht außer Acht zu lassender Aspekt ist die Umwelt. Photovoltaikanlagen beziehen Energie aus Sonne und wandeln sie dann in Strom um. Solarenergie kann im Überschuss auch eingespeist werden und zeigt sich daher auch als sehr nachhaltige Technologie um saubere Energie zu gewinnen. Die Photovoltaik Anlage verursacht während der Nutzungsphase keine CO2 Emissionen und hat deshalb, zu vergleichsweise anderen Energiegewinnung eine gute Umweltbilanz. Solarzellen können auch ohne Schadstoffe hergestellt werden. Dieser umweltfreundliche Aspekt macht sich allerdings preislich bemerkbar und hat sich bis jetzt noch nicht ausreichend durchgesetzt. Defekte Photovoltaik Anlagen sind sogar auch wieder verwendbar und können teilweise vollständig recycelt werden. Auch lassen sich gebrauchte Anlagen teilweise wieder verkaufen. Dieser Markt ist aber noch ausbaufähig und nicht vollständig etabliert.
- Langfristig ergibt sich durch das Verbauen einer Photovoltaik Anlage eine sehr attraktive Rendite für Hausbesitzer beispielsweise, da auf lange Sicht enorm viel Strom eingespart werden kann. Die zum Teil bemängelten Anschaffungskosten können sich langfristig durch die gewonnene Ersparnis von Strom und die damit verbundene Rendite auch wieder ausbezahlen.
- Ein weiterer Vorteil ist, dass der Strom der erzeugt wurde direkt auch an Ort und Stelle der Erzeugung verbraucht wird und demnach kein Stromtransport stattfinden muss.
Was sind die Nachteile einer Photovoltaikanlage?
- Die Anschaffungskosten und der Aufbau der Photovoltaikanlage sind mit sehr hohen Kosten verbunden. Wird zusätzlich eine Speicherbatterie hinzugefügt, steigen die Kosten noch einmal weiter an. Die Mengenangaben der eingespeisten Energie ist von Herstellern nur eine grobe Einschätzung und kann je nach Tageszeit und Witterung schwanken.
- Die Photovoltaik Anlagen sind dafür bekannt, dass sie im Laufe der Zeit an Leistung verlieren. Die Leistungsgarantie beträgt 90% auf 10 Jahre, 80% auf 20 Jahre etc. Dies ist ein Fehler der Photovoltaik-Technik, der aber in den Anschaffungskosten der Anlage berücksichtigt wird.
- Um eine Photovoltaik Anlage zu verbauen, bedarf es einer korrekt ausgerichteten Dachfläche. Im besten Fall zeigt das Dach Richtung Süden.
- Ein weiterer Punkt ist die Ästhetik. Nicht jeder möchte eine Photovoltaik Anlage auf dem Dach, da der „Look“ auch nicht jedem Haus- oder Wohnungsbesitzer zusagt. Allerdings gibt es inzwischen auch In-Dach-Solarmodule und Solardachziegel, die optisch unauffälliger sind als die Solarpaneele mit ihrer Unterkonstruktion. Aktuell sind die Kosten für solche Ziegelmodule noch etwas höher als die Paneel-Variante, aber in dieser Hinsicht wird sich in Zukunft sicher auch beim Kostenfaktor noch was tun.
- Sollte bei der Verbauung der Anlage etwas schieflaufen, ist der Betreiber der Anlage für dieses unternehmerische Risiko verantwortlich. Für die dann eventuell auftretende finanzielle Notsituation, muss der Betreibende leider selbst aufkommen. Es ist also immer förderlich sich mehrere Angebote einzuholen und sich vor der Montage der Solaranlage ausreichend einzulesen und Angebote miteinander zu vergleichen. Viele Banken bieten mittlerweile sogar Fördermöglichkeiten an, um eine Installation erschwinglicher zu gestalten oder günstige Kredite bei der Bank zu bekommen.
Was muss ich bei Einrichtung einer Photovoltaik Anlage steuerlich beachten?
Sobald sich eine private Person oder Familie für eine Photovoltaik Anlage entscheidet, wird sie oder er automatisch Unternehmerin oder Unternehmer. Fakt ist: Wer eine Solaranlage verbauen lassen möchte, muss, bevor Strom eingespeist wird, ein Gewerbe anmelden. Somit soll abgesichert sein, dass die Privatperson durch den Einbau keine „Gewinnerzielungsabsicht“ verfolgt.
Der gewonnene Solarstrom wird ins öffentliche Netz eingespeist und der Gewinn aus der Einspeisung ist daher steuerpflichtig. Wird neben dieser Tätigkeit kein weiterer Gewinn erwirtschaftet, würde hier die Kleinunternehmer Regelung greifen. Hierbei ist der Solarbetreibende nicht umsatzsteuerpflichtig.
Doch seit 2023 hat sich diesbezüglich einiges geändert. Photovoltaik ist seit Beginn 2023 fast steuerfrei.
Für neu installierte Anlagen fällt seit dem 01. Januar 2023 meist keine Umsatzsteuer mehr an. Fortan sind es 0% Steuer-Kosten statt eigentlich 19% Mehrwertsteuer. 0% Mehrwertsteuer ist für ein eigentlich steuerpflichtiges Produkt sehr untypisch und in der Wirtschaft auch grundsätzlich eher unwahrscheinlich. Die EU hat diese Richtlinie aber für z.B. die Installation von Solarpaneelen geändert, um die Installation einer Solaranlage attraktiver zu machen.
Das Angebot soll zum einen attraktiv für die Nutzer sein und zum anderen aber auch dazu dienen, dass vom Nullsteuersatz Gebrauch gemacht werden kann. Außerdem ist diese private Umrüstung im Sinne der Regierung, da die Installation einer PV-Anlage auch maßgeblichen Einfluss auf die Umwelt hat.
Für dieses verbraucherfreundliche Angebot müssen aber einige Punkte erfüllt sein:
- 1. Die Solaranlage muss auf einem Haus- oder Wohnungsdach installiert werden. Dazu zählt keine Garage oder Scheune.
- 2. Die Anlage darf höchstens 30 kWp (Kilowatt-Peak) betragen. Diese Daten können aus dem sogenannten Marktstammdatenregister gezogen werden.
- 3. Der Benutzer selbst ist der Betreiber der Anlage und der Einspeisungsvertrag läuft auf seinen Namen.
Die 0% Versteuerung hat für die Privatperson prinzipiell nur Vorteile. Vor der Installation muss ein Kleingewerbe angemeldet werden und aufgrund des geringen Umsatzes muss demnach auf den erzeugten Strom auch keine Umsatzsteuer bezahlt werden. Nichtsdestotrotz kann von Kleinunternehmern jederzeit eine Umsatzsteuererklärung vom Finanzamt verlangt werden. Vor dem Jahr 2023 wurde das anders gehandhabt und die Kleinunternehmenden konnten sich die Umsatzsteuer erstatten lassen (Vorsteuer). Das hat sich nun aber geändert und dementsprechend ist ein Kleinunternehmer zwar umsatzsteuerbefreit, allerdings auch nicht mehr vorsteuerabzugsberechtigt.
Möchte die Privatperson beispielsweise kein Kleinunternehmen gründen, bleibt noch die Möglichkeit der sogenannten „Regelbesteuerung“. Damit ist die Privatperson auch wieder vorsteuerabzugsberechtigt und kann die Kosten der Installation oder Materialbeschaffung absetzen und mit der Steuerklärung beim Finanzamt geltend machen. Allerdings muss dann auch die Umsatzsteuer von 19% auf den von Ihnen eingespeisten, verkauften oder selbst verbrauchten Strom bezahlt werden. Sollten Sie sich für die Regelbesteuerung einer Photovoltaik Anlage entschieden haben, besteht diese zunächst für die nächsten fünf Jahre lang. Wenn der Wechsel rechtzeitig angekündigt ist, kann die Unternehmensform auch beliebig geändert werden.
Staatliche Zuschüsse bei der Anschaffung einer Photovoltaik Anlage
Kann man bei der Installation einer Photovoltaik Anlage auf staatliche Zuschüsse hoffen? Das entscheiden jeweils entweder das entsprechende Bundesland oder die Kommune. Bekannt ist jedoch, dass immer mehr Städte die Balkon-Solaranlage bezuschussen. Dass betrifft die Verwendung von kleinen Solarplatten für den Balkon. Der Staat unterstützt jedoch allgemein den Bau und den Betrieb von Photovoltaikanlagen. Förderungen gehen auch aus dem Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) hervor oder aber durch den Deutschen Kredit für Wiederaufbau (KfW).
Bevor man sich also eine Photovoltaik-Anlage anschafft, egal ob auf dem Balkon oder aber auf dem Dach, sollte man sich vorher entsprechend informieren, ob eventuell die Kommune oder das Bundesland die Maßnahme finanziell unterstützen. Hierbei können teilweise mehrere Hundert Euro eingespart werden. Doch nicht jeder bekommt automatisch eine Bezuschussung. Hier unterscheiden sich z.B. Privatpersonen und Unternehmen voneinander. Es muss klar ersichtlich sein, ob es sich um ein Firmengebäude handelt oder um einen reinen Privatgebrauch. Wer eine PV auf ein reines Wohngebäude installiert, zählt logischerweise als Privatperson.
Inselanlagen beispielsweise sind von der Bezuschussung ausgeschlossen. Was genau versteht man unter Inselanlagen? Dies ist eine Photovoltaikanlage die für den privaten Verbrauch verwendet wird und relativ klein ist. Sie sind demnach nicht an das offizielle Stromnetz angeschlossen, sondern einzig und alleine für den eigenen Bedarf und erhalten keinen staatlichen Zuschuss. Dennoch können solche Kleinstanlagen auch sehr effektiv sein, wenn es ums Geldsparen geht. Beispielsweise lässt sich damit der abendliche Garten illumieren, das Gartenhäuschen ausleuchten oder die Pumpe eines Springbrunnens betreiben. Kosten, die sich normalerweise in der Stromrechnung niederschlagen.
Wie lange dauert die Installation einer PV-Anlage?
Die Länge des Einbaus hängt in der Regel mit der Anzahl der verwendeten Solar-Module zusammen. Je mehr Solarmodule für das hauseigene Dach verwendet werden, desto länger dauert dann normalerweise auch der Einbau der Anlage. Für eine Montage einer Photovoltaik-Anlage rechnet man ungefähr mit ca. 1-5 Werktagen. Hierbei darf auch der Aufbau des Gerüsts für die Solarplatten auf dem Dach nicht außer Acht gelassen werden. Außerdem ist es auch immer eine Frage der Kapazität des Fachpersonals. Vor der endgültigen Montage ist es wichtig, dass sich auch nochmal mit dem fachkundigen Techniker oder Elektriker ausgetauscht wird. Die Kosten der Montage entsprechen ca. 15-20 Prozent der Gesamtkosten und spielen demnach eine beträchtliche Rolle.
Fallen Sie auch nicht auf das erstbeste Angebot herein. Der Vergleich mehrerer Kostenvoranschläge lohnt sich immer!
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