Grüne Energie ist das Stichwort. Dieser Begriff wird immer wieder verwendet und man hört es fast jeden Abend im Fernsehen, Radio oder liest etwas auf Social Media. Doch haben Sie sich eigentlich schonmal die Frage gestellt, was „Grüne Energie“ überhaupt bedeutet? Wie wird sie gewonnen und was bringt sie uns? Wie verändert grüne Energie unsere Zukunft und was kann jeder oder jede einzelne dazu beitragen? Einige Infos und Tipps können Sie aus diesem Beitrag entnehmen.
Der entscheidendste Punkt bei der grünen Energiegewinnung ist, dass sie aus regenerativen Quellen gewonnen wird. Das bedeutet, dass die grüne Energie aus erneuerbaren Energien bezogen wird, wie beispielsweise Solarenergie, Windkraft oder Wasserenergie. Wenn grüne Energie erzeugt wird ist gewährleistet, dass dies ohne klimaschädliche Emissionen erfolgt, sie ist autark und sauber.
Wie kann grüne Energie erzeugt werden?
Es gibt insgesamt 6 Arten der grünen Energie und wie sie erzeugt werden kann. Diese möchten wir in diesem Artikel aufzählen und auch erläutern.
Sonnenenergie: Die wohl allen bekannteste Energiegewinnungsmöglichkeit ist die Sonnenenergie in Form von Photovoltaik Anlagen, die unter anderem auch schon auf vielen Dächern in Deutschland verbaut sind. Auch auf manchen Balkonen findet man solche Solar-Kraftwerke in kleinerer Ausfertigung. Aus dem Sonnenlicht wird elektrischer Strom generiert und kann sogar bei „Überproduktion“ eingespeist werden. Mit Solarthermie kann sogar Wasser erhitzt- und folglich auch mit Sonnenenergie geheizt werden. Ein Nachteil hierbei ist, dass die Sonne auch wirklich scheinen muss, damit genügend Energie produziert oder eingespeist wird, um diese dann für kältere oder nicht sonnige Wintermonate zu verwenden.
Biomasse: Beim Energiesparen wird häufig auch von der sogenannten Biomasse gesprochen. Durch die Verbrennung von fester Biomasse, was zum Beispiel Holz, Mais und Getreidepflanze oder Klärschlamm wird elektrische Energie erzeugt. Dies geschieht nicht irgendwo draußen auf dem Feld, sondern in Biomasseheizkraftwerken oder Biomassekraftwerken.
Wasserkraft: In sogenannten Wasserkraftanlagen wird die Energie des Wassers in elektrische Energie umgewandelt. Hierbei wird die sogenannte kinetische Energie des fließenden Wassers verwendet. Mit Hilfe einer rotierenden Turbine wird das Wasser geleitet und zu einem Generator gebracht, der dann wiederum in Energie umwandelt.
Geothermie: In der Erde ist warme Energie gespeichert. Diese dort gespeicherte Wärme kann zum Heizen oder auch zum Kühlen verwendet werden. Mit Hilfe von Erdwärmebohrung wird die Energie aus der Erde gewonnen und kann dann entsprechend erwärmt werden. Zusammenfassend also die Energie unterhalb der Erdoberfläche wird für die Energie oberhalb der Erdoberfläche gewonnen und verwendet.
KWK-Kraft-Wärme-Kopplung: Bei der Kraft-Wärme-Kopplung wird sowohl Energie als auch Wärme generiert. Hierbei wird aber im Vergleich zur herkömmlichen Gewinnung bis zu 40% mehr Energie eingespart und dennoch neue Energie gewonnen bzw. generiert.
Windkraft: Wir kennen Sie alle, die Windräder. Durch diese Windkraftanlagen, die unter anderem auch schon in vielen teilen Deutschlands verbaut sind, wird die erzeugte Energie des Windes in elektrische Energie umgewandelt.
Zusammenfassend zeigt sich in dieser Aufzählung also, dass es heutzutage einige Möglichkeiten gibt aus grüner Energie, neue Energie herzustellen und teilweise auch schon zu speichern und damit die Nachhaltigkeit weiter zu fördern. Die Erzeugung von Ökostrom ist Co2 neutral. Bei unserer herkömmlichen Energiegewinnung, der Verbrennung fossiler Energieträger, geht ebenfalls ein großer Co2 Ausstoß einher.
Wird weniger Co2 erzeugt, trägt dies maßgeblich zu den von der Regierung festgelegten Klimazielen bei und diese können schneller erreicht werden. Fossile Brennstoffe erzeugen Treibhausgase. Die erzeugten Treibhausgase lassen die Erdoberflächentemperatur steigen. Diese liegt ohne Atmosphäre bei -18 Grad. Die Atmosphäre schafft durch den natürlichen Treibhauseffekt aber lebensfreundliche Bedingungen. Mittlerweile liegt diese Erdoberflächentemperatur aber schon bei +15 Grad. Ein weiteres Problem ist die Rarität der fossilen Brennstoffe.
Vorteile von grüner Energie im Überblick:
Die Erzeugung oder Verwendung von grüner Energie trägt maßgeblich zu den von der Regierung gesetzten Klimazielen bei. Warum grüne, erneuerbare oder saubere Energie gut ist und welche Vorteile Ökostrom bietet:
- Ein großer Punkt ist die Unendlichkeit der grünen Energie. Die Ressourcen sind nie ausgeschöpft und sehr verlässlich.
- Die Herstellung und die Produktion von grüner Energie ist sehr naturfreundlich.
- Der Energiebedarf weiterer Generationen wird durch unsere Nutzung von grüner Energie nicht eingeschränkt.
- Fossile Brennstoffe treiben die Erderwärmung an und verschmutzen die Umwelt, während die grüne Energie zu 100% nachhaltig und Co2 neutral ist. Das Co2 Aufkommen in der Luft wird zunehmend gesenkt.
- Das Artensterben von Tieren wird eingestellt und es wird Lebensraum gesichert.
- Autark
Woher weiß man, ob die Energiewende auf einem guten Weg ist?
Wir werden häufig dazu angehalten Energie zu sparen wo es nur geht. Doch woher wissen Sie, ob die Energiewende auf einem guten Weg ist und ob der eigene Beitrag zur Einsparung beiträgt?
Es ist geplant, dass die Bundesregierung kurze und faktenbasierte Berichtet ausarbeitet und auf dem Bundestag vorstellt. Hierbei geht es jedoch vielmehr darum, wie sich das Ziel erreichen lässt. Die Berichte basieren eher auf gestellten Fragen und ob sie zu beantworten sind.
Alle drei Jahre soll es einen etwas ausgiebigeren Bericht geben, in dem auch überprüft werden soll, ob die geforderten Maßnahmen, Gesetze und Verordnungen wirksam sind. Sollte sich herausstellen, dass es hier noch Verbesserungspotential gibt oder Förderprogramme, Wirksamkeiten oder eingeführte Gesetze zur grünen Energie verbessert oder abgeändert werden sollten, gibt der Bericht hierzu die Möglichkeit und diese Themen werden ebenfalls vermerkt.
Wie und wo kann am meisten Energie eingespart werden und wo gibt es noch Potential?
Generell lässt sich sagen, dass jede einzelne und jeder einzelne zum Energiesparen beitragen kann. Vor allem im Haushalt gibt es noch viel Potential, gerade auch im Hinblick auf elektronische Geräte, die genutzt werden. Bei der Anschaffung eines neuen elektronischen Geräts empfiehlt es sich, auf Strom bzw. Energieeffizienz zu schauen. Das lässt sich auch mit der Energieeffizienzklasse feststellen. Für jedes „neuere“ elektronische Gerät wird ein Energielabel festgelegt.
Diese reichen von A+++ bis hin zu D, wobei A+++ als sehr energiesparend eingestuft wird. Wichtig ist, dass jeder Haushalt etwas zur grünen Energie beitragen kann. Ein weiterer Punkt ist der Standby-Modus bei elektronischen Geräten, die im Haushalt genutzt werden. Dieser sollte nach Möglichkeit und häufiger Nutzung ausgewählt werden. Ist das gewünschte Gerät jedoch länger nicht in Benutzung, bietet es sich durchaus an, die elektrischen Geräte auch vollständig auszuschalten.
Warum „grüne“ Energie?
Die Erzeugung von grüner Energie erfolgt durch alle zur Verfügung stehenden erneuerbarer Energien. Erst wenn eine erneuerbare Energiequelle zur Erzeugung genutzt werden, kann grüne Energie entstehen. Für die Produktion von grüner Energie zählt beispielsweise: Windkraft, Wasserkraft, Bioenergie, Solarenergie etc.
Oftmals wird auch saubere Energie als Synonym für grüne Energie verwendet. Die Energie die dann als grüne Energie verwendet wurde, ist durch energieeffiziente Quellen entstanden und „rein“ bzw. „sauber“.
Statt grüner Energie, hybride Energie?
Eine weitere Möglichkeit, um nach und nach auf grüne Energie zu rüsten ist ein hybrides Energiesystem. Bei hybriden Systemen wird die Energie aus zwei unterschiedlichen Energiequellen bezogen und diese werden miteinander kombiniert. Es entsteht also Energie aus einer rein konventionellen Energieressource und einer erneuerbaren Energieressource. Natürlich gibt es hier auch die Möglichkeit der Verknüpfung von zwei ausschließlich erneuerbaren Energiequellen, wie beispielsweise Solar- und Windenergie zu verwenden. Diese Variante wäre 100% nachhaltig und würde rein grüne Energie erzeugen.
Bei der Verwendung von fossilen Brennstoffen und erneuerbarer Energie ist das Prinzip ein anders. Die hybride Heizung beispielsweise verbindet die Verwendung von Heizöl mit Sonnenenergie. Damit könnten beispielsweise Haushalte, die noch keine vollständige grüne Energie erzeugen, einen Beitrag zur Energiewende leisten. Hierbei steht im Fokus, dass wenn die erneuerbare Energie mal nicht ausreicht, wie beispielsweise die Sonnenenergie, steht eine weitere Energiequelle, nämlich das Öl, zur Verfügung.
Für viele Haushalte ist die Umstellung auf erneuerbare Energie auch mit Kosten verbunden. Sicherlich, werden die Energiemaßnahmen teilweise subventioniert, allerdings ist es auch nicht zu leugnen, dass die Errichtung von reiner grünen Energie nicht gerade günstig ist. Daher ist die hybride Variante für die Haushalte, die noch mit fossilen Brennstoffen heizen zumindest ein Anfang, etwas beizutragen und sich an die grüne Energie heranzutasten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass bei der hybriden Energiegewinnung Grünstrom ins „herkömmliche“ Stromnetz eingespeist wird. Je mehr Haushalte auch die hybride Energiegewinnung in Betracht ziehen, umso mehr Grünstrom wird bezogen und eingespeist. Zwar ist der Effekt nicht so groß wie bei der 100% nachhaltigen Energie, aber es ist ein Anfang und eine positive Veränderung in die richtige Richtung.
Es ist also deutlich zu erkennen, dass es oftmals schwierig ist, unmittelbar nach den Auflagen der Regierung ausschließlich grüne Energie zu erzeugen. Oftmals handelt es sich hierbei um einen schleichenden Prozess.
Co2 Ausgleiche für grünes Klima:
Inzwischen gibt es sogar die Möglichkeit, dass für das Fliegen mit dem Flugzeug ein Co2 Ausgleichszertifikat gekauft werden kann, um den verursachten Co2 Ausstoß zu minimieren. Dieses kann beim Erwerb des Flugtickets hinzugefügt werden. Diese Zertifikate dienen dazu, dass die ausgeschiedene Emissionsmenge in anderen Klimaschutzprojekten ausgeglichen wird. Das Fliegen ist leider auch noch sehr weit weg von erneuerbaren Energien und folglich grüner Energie, da es nicht nur Co2 ausstößt, sondern bei der Verbrennung des verwendeten Kerosins auch andere Schadstoffe freigesetzt werden, die ebenfalls die Atmosphäre beeinflussen. Dies bedeutet, dass das Fliegen den Treibhauseffekt noch weiter in die Höhe treibt.
Flüge, die rein theoretisch auch vermieden werden könnten, wie beispielsweise Inlandflüge, tragen natürlich ebenfalls maßgeblich zur Verschmutzung bei. Hier kann jeder oder jede darauf achten, Flüge, die nicht unbedingt sein müssen oder gar vermieden werden können auf andere Verkehrsträger zu verlagern.
Mittlerweile bieten auch einige Tankstellenketten einen Co2 Ausgleich an. Wer noch einen Verbrenner fährt kann mit 0,03 Cent pro getanktem Liter einen Ausgleich bezahlen. Die zusammengekommene Summe unterstützt weitere Klimaprojekte.
Wo kann ich mich informieren?
Viele Menschen, die gerne zu den Klimazielen beitragen möchten fragen sich, an wen sie sich wenden sollen oder welche Organisationen es gibt. Die erste Anlaufstelle ist man oftmals selbst. Kleinigkeiten wie der Standby-Modus, elektronische Geräte, die gar nicht genutzt werden auszuschalten oder aber auch viele Wege innerhalb des Ortes zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erledigen halten unsere Energie sauber und tragen maßgeblich zum Vorantreiben grüner Energie bei.
Auch der Arbeitgeber hat vielleicht noch Ideen oder AG’s, die sich mit dem Thema Klimaschutz oder primär Nachhaltigkeit innerhalb eines Unternehmens beschäftigen. Oftmals hilft auch der direkte Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, die vielleicht schon eine Verein oder einer Organisation beigetreten sind. Außerdem informiert die Bundesregierung auf ihrer Internetseite ebenfalls über die aktuellen Klimaschutzgesetze oder hierzu anstehenden Klausurtagungen.
Außerdem können auf dieser Internetseite auch verschiedene Rechnersysteme in Kauf genommen werden, wie beispielsweise die individuelle Berechnung der Gas und Stromkosten oder ein sogenannter Heizkosten-Entlastungsrechner. Aktuelle Projekte und Nachrichten zum Klimathema und grüner Energie sind ebenfalls auf der Startseite verlinkt und informieren darüber.
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