Der Kühlschrank zählt neben dem Herd zu den zehn größten Stromverbrauchern im Haushalt. Viele Lebensmittel müssen, oder sollten zumindest, durchweg gekühlt werden. Des Stromsparens wegen den Stecker des Kühlschranks zu ziehen ist natürlich keine Option. Trotzdem gibt es auch bei der Nutzung des Kühlschranks ein gewisses Energiespar-Potential. Gewusst wie! Wir geben Ihnen einige Tipps, wie Sie Ihre Stromrechnung reduzieren können, wenn Sie bei der Benutzung Ihres Kühlgeräts auf einige wichtige Details achten.
Den Kühlschrank richtig aufstellen und perfekt einstellen
Aus welchem Baujahr stammt ihr Kühlschrank? Eines vorweg: Alte Geräte aus Anfang der 2000er Jahre verbrauchen rund 330 kWh Strom im Jahr. Die Entwicklung schreitet auch bei Kühlgeräten stets voran und neuere Modelle sind wesentlich sparsamer im Verbrauch als ältere Semester. Man kann inzwischen mit neuen effizienten Geräten bis zu zwei Drittel des Verbrauchs einsparen. Vielleicht lohnt sich also die Anschaffung eines neuen Haushaltsgeräts, wenn das alte ein unnötig großes Loch in Ihren Geldbeutel reißt. Insbesondere bei Kühl-Gefrier-Kombinationen besteht einiges an Sparpotential.
Muss ein neuer Kühlschrank her, ist es besser, man schaut nicht nur auf den Anschaffungspreis, sondern kalkuliert auch den langfristigen Verbrauch mit ein. Je nachdem, wie viel Strom das Gerät verbraucht, können die Stromkosten, zumindest auf lange Sicht und auf die Lebensdauer des Gerätes gesehen, den Anschaffungspreis um ein Vielfaches übersteigen. Nachdem 2021 das alte Energielabel überarbeitet wurde, erhält man mittlerweile nur noch Kühlgeräte mit den Effizienzklassen A bis G und nicht mehr A+++ bis D. Kühlschränke der Energieeffizienzklasse A schneiden, was den Energieverbrauch angeht, am besten ab. Insbesondere bei steigenden Energiekosten.
Beim Neukauf sollte aber nicht ausschließlich das Energielabel für die Auswahl entscheidend sein. Ihr neuer Kühlschrank sollte schließlich auch perfekt zu Ihren Erfordernissen passen. Haben Sie bereits eine Gefriertruhe oder einen Gefrierschrank im Keller stehen, dann reicht wahrscheinlich ein einfacher Kühlschrank ohne Gefrierfach und es muss nicht unbedingt die Kühl-Gefrierkombi sein. Verzichtet man auf den Gefrierteil, spart man schon vorneweg den einen oder anderen Euro im Jahr.
Bei Kombigeräten ist es sinnvoll, wenn sich beide Fächer getrennt öffnen und abtauen lassen. Es handelt sich dann um zwei voneinander getrennte Kühl-Kreisläufe. Wird der Gefrierteil eine Weile nicht benötigt, kann man ihn ausschalten, abtauen, reinigen und bei leicht geöffneter Tür außer Betrieb lassen. Der Kühlbereich bleibt in diesem Fall davon unberührt.
Hier steht der Kühlschrank am besten
Aber selbst energiesparende Kühlschränke sollten immer am passenden Platz aufgestellt werden. Die Aufstellung direkt neben dem Herd, Backofen, der Spülmaschine oder ggf. einer Waschmaschine ist denkbar ungeeignet, auch wenn manche moderne Einbauküchen genau so konzipiert sind, dass mehrere Geräte direkt beieinander stehen. Durch die Wärme, die z.B. beim Betrieb eines Herdes oder eines Geschirrspülers entsteht, muss das Kühlgerät unnötig Arbeit leisten um die eingestellte Termperatur zu halten, was sich am Verbrauch bemerkbar macht. Zudem kommt hinzu, dass die Geräte wesentlich schneller vereisen, was ebenso einen erhöhten Energieverbauch mit sich zieht. Besser ist es auf jeden Fall, den Kühlschrank möglichst weit entfernt von irgendwelchen Wärmequellen, auch von Heizkörpern, aufzustellen. Nur so kann man das ganze Sparpotential des neuen, stromsparenden Kühlschranks ausschöpfen.
Auf ausreichend Abstand zur dahinterliegenden Wand achten
Bei Einbaugeräten ist meistens von Natur aus der Abstand zur Wand hinter dem Gerät vorgegeben, aber freistehende Kühlschränke sind individuell aufstellbar, weshalb man hier selbst auf genügend Abstand für die Rückwand achen muss. Die meisten Kühlgeräte haben ohnehin hinten oben einen Abstandshalter mit einem Lüftungsgitter. Dieses sollte aber auch immer frei gehalten und nicht mit irgendwelchen Deko-Gegenständen zugestellt werden.
Das Gerät erwärmt Luft, die nach oben durch das Gitter abströmen können muss. Zudem ist es wichtig, dass von den Seiten und unten auch stets kühle Luft nachströmen kann. Ist dies nicht gewährleistet, kann das Gitter auf der Rückwand, durch welches die Kühlflüssigkeit strömt, nicht richtig abkühlen und der Stromverbrauch steigt. Manche Geräte haben ihren Wärmeübertrager auch in der Seitenwand. In diesem Fall muss seitlich ausreichend Abstand zu Wänden oder Schränken eingehalten werden.
Kühlrippen häufiger von Staub und Flusen befreien
Der Wärmeübertrager an der Rückwand Ihres Gerätes, die sogenannten Kühlrippen, sollten öfters in Augenschein genommen und gegebenenfalls von Staub, Fett und Flusen befreit werden. Das Kühlgerät kann nur dann effizient arbeiten, wenn die Wärme gut abströmen und das Kühlgitter ausreichend abgekühlt werden kann. An verstaubten Lüftungsgittern bildet sich ein Wärmestau. Die Abwärme kann nicht richtig entweichen und das Kühlgerät muss wesentlich mehr Leistung aufbringen. Der Hitzestau lässt sich einfach vermeiden, wenn man die Lüftungsgitter und die Lamellenrückwand in regelmäßigen Abständen reinigt.
Gummidichtung pflegen und ab und zu überprüfen
Eine defekte Dichtung am Kühlschrank kann den Strombedarf rasant ansteigen lassen. Ist der Dichtgummi porös, schließt die Tür nicht mehr richtig, warme Luft kann in das Innere eindringen und kalte Luft entweichen. Das Gerät muss also permanent die von außen eindringende warme Luft herunterkühlen. Deshalb sollte der Gummi regelmäßig mit etwas lauwarmem Wasser und einem Spritzer Spülmittel von Fett und Staub gereinigt werden. Danach mit einem sauberen Tuch gut trocken reiben und ein klein wenig Babypuder aufbringen. Die Falten im Dichtgummi bitte nie mit einem scharfen Gegenstand reinigen, denn der Gummi reißt so leichter und dichtet anschließend nicht mehr richtig ab. Ihr Kühlgerät benötigt dann wesentlich mehr Energie.
Porösen Dichtgummi erkennen
Ob Ihre Gerätetür noch ordentlich schließt oder das Dichtgummi an einigen Stellen porös ist, können Sie ganz einfach überprüfen. Legen Sie abends (oder tagsüber im abgedunkelten Raum) eine angeschaltete Taschenlampe in den Innenraum und schließen Sie die Kühlschranktür. Dringt irgendwo Licht nach außen, ist die Dichtung defekt und Ihr Gerät hat einen höheren Stromverbrauch als nötig. Lassen Sie in diesem Fall vom Kundendienst eine neue Türdichtung einbauen oder besorgen Sie sich vielleicht doch gleich ein neues, energieeffizienteres Gerät.
Die ideale Kühlschranktemperatur
Die meisten Kühlschränke lassen es zu, dass man die Temperatur individuell regulieren kann. Viele Geräte sind viel zu kühl eingestellt, nämlich durchschnittlich auf 5,8 Grad. Ideal ist, wenn die Kühltemperatur bei 7°C steht, was vollkommen ausreicht um Lebensmittel verlässlich zu kühlen. Dreht man also auch nur ein Grad nach oben, lassen sich bereits sechs Prozent der Stromkosten sparen. Legen Sie gerne einmal ein Thermometer in das mittlere Fach und messen Sie die Temperatur. Gegebenenfalls kann man noch einmal nachregulieren. Das Gefrierfach des Gerätes hat bei -18°C die richtige Einstellung.
Regelmäßig reinigen und abtauen
Vereiste Kühl-Gefrier-Kombinationen sind wahrlich Stromfresser. Sobald die Kühlstäbe oder die Rückwand des Innenraums mit einer Eisschicht umgeben sind, verbraucht das Gerät wesentlich mehr Energie als im abgetauten Zustand. Deshalb sollte man die Kühlgeräte in regelmäßigen Abständen komplett abtauen und reinigen. Bei Kombigeräten, die über einen getrennten Kühlkreislauf für den Kühl- und Gefrierteil verfügen, lassen sich die beiden Fächer auch getrennt abtauen und reinigen. Ein gut gepflegtes Kühlgerät arbeitet effizienter und verbraucht definitiv weniger Strom.
Lebensmittel kühlen – aber richtig! Die besten Hacks!
Alle Elektrogeräte in einem Haushalt verbrauchen Strom, sind eine Belastung für unsere Umwelt, aber dennoch kann man nicht auf sie verzichten. Insbesondere der Kühlschrank ist ein unverzichtbares Haushaltsgerät, denn die meisten Lebensmittel kommen nicht ohne Kühlung aus. Im Winter lassen sich vielleicht viele Nahrungsmittel noch im Freien lagern, aber gerade im Sommer ist es unumgänglich, sie in der Kühltruhe aufzubewahren, damit sie nicht verderben.
Wir möchten Ihnen zeigen, wie Sie Ihr Kühlgerät möglichst effizient benutzen, ohne in der Küche unnötig Energie zu vergeuden. Mit ein paar wenigen Tricks lässt sich nämlich auch der Stromverbrauch des Kühlschranks senken, auch wenn er rund um die Uhr ans Stromnetz angeschlossen ist und permanent kühlt.
Die Schnellkühlfunktion
Viele neuere Geräte verfügen über eine Schnellkühl-Funktion, die es ermöglicht, frisch eingefüllte Lebensmittel möglichst schnell runterzukühlen. Die Super-Cool Funktion am Kühlschrank lässt die Kältemaschine intensiver und schneller kühlen, saugt aber auch dementsprechend mehr Saft aus der Steckdose. Im besten Fall nutzt man diese Zusatzfunktion nur dann, wenn man wirklich große Mengen an frischen Lebensmitteln neu in das Gerät gepackt hat.
Schon beim Einkauf die Kühlkette einhalten
Damit sich, insbesondere in den Sommermonaten, die Lebensmittel beim Transport vom Supermarkt nach Hause nicht allzu sehr erwärmen, packt man sie am besten direkt aus dem Kühlregal in eine Isoliertasche oder in eine mitgebrachte Kühlbox. An der Kasse kann man alles aufs Band und anschließend wieder einladen. Auf diese Weise behalten gekühlte Lebensmittel ihre Temperatur und müssen im heimischen Kühlschrank nicht wieder komplett runtergekühlt werden. So ersparen Sie Ihrem Kühlgerät jede Menge Arbeit und sich selbst unnötige Mehrkosten bei der Stromabrechnung.
Gekühlte Lebensmittel schnell zurück in den Kühlschrank
Nimmt man fürs Frühstück Butter, Wurst, Käse und andere Lebensmittel aus dem Kühlschrank, sollten diese so schnell wie möglich zurück in ihr gekühltes Fach wandern. Je kürzer sie auf dem Frühstückstisch liegen, desto weniger erwärmen sie sich und umso weniger Temperatur packt man in den Kühlschrank zurück. Dieser braucht dann weniger Energie fürs erneute Abkühlen.
Frisch gekocht in den Kühlschrank?
Manche Speisen kocht man in größeren Mengen auf Vorrat, manchmal bleiben aber auch Reste vom Essen übrig, die man gerne am nächsten Tag noch einmal aufwärmt. Ehe man gegarte Speisen ins Kühlgerät stellt, sollten diese komplett abkühlen. Heiße Töpfe oder Schüsseln haben im Kühlschrank nichts verloren. Ebenso kann man gekaufte Getränke erst einmal an einem kühlen Ort lagern, ehe man sie, leicht vorgekühlt, in die Kühlschranktür deponiert.
Den Kühlschrank befüllen – Wo gehört was hin?
Alleine schon das richtige Einräumen des Kühlschranks kann Ihnen helfen, Stromkosten zu sparen. Gewöhnen Sie sich am besten ein bestimmtes Schema an, nach dem Sie Ihre Lebensmittel in das Gerät einsortieren. Halten Sie eine gewisse Ordnung ein, wissen Sie auch immer genau, wo Sie was genau finden und müssen nicht lange in den Fächern suchen. Liegen die Lebensmittel immer in der für sie am besten geeigneten Kühlzone, sind sie schnell entdeckt und können zügig entnommen werden. Die Kühlschranktür bleibt deshalb nie lange geöffnet, was sich letzten Endes positiv auf den Stromverbrauch auswirkt. Häufig verwendete Lebensmittel, wie beispielsweise die Butter, Margarine etc., sollten immer möglichst weit vorne und griffbereit im Kühlschrank gelagert werden, damit man sie mit einem schnellen Griff erreicht.
Gut zu wissen!
Ihr Kühlgerät verfügt bei der empfohlenen Einstellung von 7°C über unterschiedliche Klimazonen, die jeweils in einem bestimmten Temperaturenbereich liegen. Wir lassen Sie wissen, wie man am besten den Kühlschrank einräumt und in welches Fach die verschiedenen Lebensmittel idealerweise gehören.
Oberes Fach des Kühlschranks hat 7°C bis 10°C
Stellt man seinen Kühlschrank auf die empfohlene Temperatur von 7°C ein, herrscht im oberen Kühlschrankfach ein Temperatirbereich von 7°C bis 10°C. Hier bewahrt man am besten bereits gekochte, aber abgekühlte und abgedeckte Speisen auf. Auch die Marmelade, Grillsoßen oder der selbstgebackene Kuchen fühlen sich hier am wohlsten.
Mittleres Fach des Kühlschranks hat 6°C bis 7°C
Das mittlere Fach eines Kühlschranks weist in der empfohlenen Einstellung eine Temperatur von 6°C bis 7°C auf. Hier lassen sich Milch, Käse, Quark, Joghurts, Sahne und andere Milchprodukte ideal lagern. Auch Eier haben hier den besten Platz.
Unteres Fach des Kühlschranks hat 4°C bis 5°C
Das untere Fach eines Kühlgeräts weist in der Standardeinstellung von 7°C eine Temperatur von etwa 4°C bis 5°C auf. Hier gehören die leicht verderblichen Lebensmittel wie beispielsweise Wurst, Fleisch oder auch Fisch einsortiert.
Das Gemüsefach hat 10°C bis 13°C
Die Bezeichnung Gemüsefach sagt bereits aus, welche Lebensmittel darin am besten gelagert werden sollten. Salate, verschiedenstes Gemüse und auch manche Obstsorten lassen sich im Gemüsefach des Kühlschranks lange frisch halten. Auch frische Kräuter halten hier länger.
Einsortieren in die Kühlschranktür
Der Stauraum in der Kühlschranktür weist keine ganz so kühlen Temperaturen auf wie die Fächer im Inneren des Gerätes. Deshalb sollte man auch hier beachten, was wo am besten gelagert wird.
Oberes Fach der Kühlschranktür
Hier gehören die Butter und Margarine hin. Das obere Fach ist ausreichend kühl, dass die Butter nicht schnell ranzig wird, aber relativ gut streichfähig bleibt.
Mittiges Fach der Kühlgeräte-Tür
Im mittleren Fach der Tür lassen sich perfekt Senfgläser, Salatdressing, Ketchup, angebrochene Flaschen von Grillsaucen oder geöffnete Konserven aufbewahren. Letztere aber nur dann, wenn sie zügig aufgebraucht werden. Ansonsten sollten sie besseren im unteren Gerätefach bei der Wurst gelagert werden.
Unteres Fach der Gerätetür
Das untere Fach in der Tür wird allgemein als Getränkefach bezeichnet. Hier lassen sich perfekt angebrochene Getränkeflaschen von Softdrinks, Wein, Bier oder auch frisch gepresste Obstsäfte lagern. Für Frischmilch, die nicht schnell aufgebraucht wird, ist das Getränkefach in der Kühlschranktür allerdings nicht wirklich geeignet. Sie sollte lieber in das mittlere Fach zum Käse wandern. H-Milch ist nicht ganz so empfindlich und kann gerne in der Tür aufbewahrt werden.
Lohnt sich ein Minikühlschrank für den Single-Haushalt?
Man sollte annehmen, dass Mini-Geräte weniger Strom verbrauchen als eines in normaler Größe. Weit gefehlt! Ein Mini-Kühlschrank hat zwar wesentlich weniger Fassungsvermögen als ein normaler Kühlschrank, ist aber lange nicht so energieeffizient. Die kleinsten ‚Kühler‘, gerne auch als Tischkühlschrank bezeichnet, sind reinste Stromfresserchen und verbrauchen in den meisten Fällen deutlich mehr als 100 kWh Strom pro Jahr. Selbst der Singlehaushalt ist mit einem Normalgerät besser bedient, auch wenn dieses nie komplett befüllt ist.
Stromspartipp
Sie verfügen über eine Gefriertruhe oder einen Gefrierschrank? Sicher tauen Sie dann auch öfters einmal Speisen auf. Entnehmen Sie diese doch einfach ein wenig früher dem Eisschrank und legen Sie sie zum Abtauen in den Kühlschrank. In Ihrem Kühlgerät dienen diese gefrorenen Lebensmittel während des Auftauprozesses der Kühlung des Innenraums und das Gerät muss diese Aufgabe für eine Weile nicht erfüllen. Auch so lassen sich Energiekosten bei Elektrogeräten sparen.
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