Wenn Sie künftig etwas mehr Energie sparen wollen, achten Sie einmal darauf, wo Sie möglicherweise den Wasserkocher zum Aufheizen des Wassers einsetzen können, statt den Elektroherd anzustellen. Der E-Herd hat einen wesentlich höheren Stromverbrauch als neuere Wasserkochermodelle. Deshalb kann sich die Überlegung definitiv lohnen – insbesondere dann, wenn man lediglich geringe Mengen Flüssigkeit erhitzen will. Wir möchten Ihnen mit unserem folgenden Energiespar-Ratgeber ein paar hilfreiche Tipps und Denkanstöße geben.
Mit dem Wasserkocher Energie sparen
Der Wasserkocher spart nur dann Geld, wenn er wirklich sinnvoll eingesetzt wird. Will man Wasser zum Kochen bringen, nutzt man gerne einen Topf oder Kessel und erhitzt den Inhalt auf dem elektronischen Herd. Bei diesem Vorgang müssen aber sowohl die Herdplatte als auch der Topf selbst aufgeheizt werden, um den Inhalt zum Sprudeln zu bringen. Dabei verschwendet man unnötig viel Energie und die Platte strahlt nach dem Kochvorgang sogar noch eine ganze Weile Hitze ab – ein unnötiger Energieverbrauch.
Besser und effizienter ist es, wenn man einen Wasserkocher zum Aufkochen des Wassers verwendet. Einen wirklichen Vorteil, der sich auf längere Sicht auch in der Haushaltskasse bemerkbar macht, hat man allerdings nur mit neueren Wasserkocher-Modellen. Mit einem neuartigen Gerät, das sich automatisch abschaltet sobald das Wasser kocht, können Sie etwa ein Drittel an Energiekosten einsparen gegenüber dem Kochvorgang auf dem Elektroherd. Dennoch: Die günstigste Variante ist und bleibt aber das Wasserkochen auf dem Gasherd – auch bei gestiegenen Gaspreisen.
Hierfür lässt sich der Wasserkocher verwenden
Um möglichst viel Energie zu sparen, darf man an dieser Stelle das Aufheizen nicht mit dem richtigem Kochen verwechseln. Es kann Sinn ergeben, wenn man in der Küche das Nudelwasser oder Reiswasser in einem sparsamen Wasserkocher zum Kochen bringt, dieses dann in einen Topf umschüttet und die Lebensmittel auf der Herdplatte weiterkocht. Diese Vorgehensweise ist aber ausschließlich bei kleinen Wassermengen bis etwa 1,5 Liter energieeffizient. Benötigt man für die Speisezubereitung mehr heißes Wasser, lässt sich beim Erhitzen und Garen direkt auf der Herdplatte mehr Energie einsparen. Hat man also eine ganze Familie mit Nudeln, Kartoffeln oder Reis zu versorgen, ist natürlich das Kochen auf dem Herd die 1. Wahl.
Sollte man aber beispielsweise nur einen Liter heißes Wasser brauchen, um Tee zu kochen oder Kaffeepulver von Hand zu überbrühen, lohnt sich der Einsatz eines Wasserkochers. Auch für ein paar Nudeln im 2-Personen Haushalt kann man den Wasserkocher zu Hilfe nehmen und das Nudelwasser vorkochen.
Sie wollen nur eine einzelne Tasse Tee zubereiten? Dann füllen Sie Ihre Tasse mit Wasser, geben Sie dieses in den Kocher und schalten Sie ihn an. Auf diese Weise erhitzen Sie nur die tatsächliche Menge, die Sie auch benötigen und verschwenden nicht unnötig Energie.
Die Wattzahl beim Wasserkocher
Die verschiedenen Wasserkocher haben eine unterschiedliche Leistungsaufnahme. Beim Kauf sollte man deshalb auf die Watt-Zahl achten. Diese bewegt sich meist im Bereich von etwa 500 Watt bis 3000 Watt. Bei einem Kocher mit zwei Liter Fassungsvermögen reichen allgemein 2000 bis 2300 Watt Leistung vollkommen aus. Hier dauert der Aufheizvorgang von einem Liter Wasser etwa zwei Minuten. Größere Wasserkocher mit mehr Fassungsvermögen brauchen eine entsprechend höhere Leistung. Im Gegenteil dazu reichen für geringste Wassermengen, die man beispielsweise in einem Singlehaushalt oder beim Camping für den morgendlichen Kaffee benötigt, bereits Wasserkocher mit etwa 600 Watt vollkommen aus. Achten Sie darauf, dass das Gehäuse Ihres Kochers gut isoliert ist, denn auch das spart Strom.
Beim Kauf auch auf die Mindestfüllmenge achten
Wenn Sie sich für den Kauf eines Wasserkochers entscheiden, sollten Sie nicht nur die maximale sondern auch die minimale Füllmenge beachten. Wenn das Gerät genial auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist, hat es das meiste Potential zum Energiesparen. Wenn Sie öfters nur eine Tasse Wasser für Ihren Kaffee oder Tee aufkochen möchten, macht ein Kocher mit einer Mindestfüllmenge von 0,5 Liter kaum Sinn. Sie müssen in diesem Fall für jede Tasse zwangsläufig mehr Flüssigkeit erhitzen, als notwendig wäre. Im besten Fall fasst Ihr Kocher dann eine minimale Füllmenge von 0,25 l.
Ideal ist auch, wenn das Gerät eine gut sichtbare Wasserstandsanzeige hat, mit der Sie die Flüssigkeit exakt nach dem tatsächlichen Bedarf einfüllen können. Wer nur so viel Wasser im Wasserkocher erhitzt, wie wirklich benötigt wird, kann seine jährlichen Stromkosten reduzieren und spart zusätzlich noch CO₂ ein, was dem Klimaschutz zugute kommt.
Temperaturwahl beim Wasserkocher
Manche Kocher sind mit einer Temperaturwahl ausgestattet, bei der man eine gewünschte Wassertemperatur am Wasserkocher einstellen kann. Über Sinn und Unsinn dieser Funktion lässt sich streiten, denn in den meisten Fällen benötigt man das Wasser frisch aufgekocht, wenn man das Gerät verwendet. Unserer Meinung nach ist die Temperaturauswahl ein unnötiger, kostspieliger Zusatz, der den Kaufpreis in die Höhe treibt. Verwenden Sie diesen Mehrpreis lieber für ein energieeffizienteres Gerät.
Der Keep Warm Schalter
Ein Keep Warm Schalter am Wasserkocher ermöglicht, den Inhalt des Kochers über längere Zeit warm zu halten – ähnlich einer Kaffeemaschine. Ebenso wie bei der Temperaturwahl ist unserer Meinung nach auch das Keep Warm Feature ziemlich sinnfrei. Wenn man schon mehr Wasser aufgekocht hat, als man direkt braucht, ist es doch wesentlich sinnvoller, dieses in einen Thermobehälter umzufüllen und auf diese Weise warm zu halten. Stromsparen kann so einfach sein!
Ein verkalkter Wasserkocher wird schnell zum Energiefresser
Will man, dass der Wasserkocher die verbrauchte Energie in Form von Strom optimal umsetzen kann, muss das Haushaltsgerät öfters entkalkt werden. Bei stark kalkhaltigem Wasser sollte das etwa einmal im Monat geschehen. Meist sieht man am Boden des Wasserbehälters weiße Ablagerungen – spätestens dann ist es wieder Zeit zum Entkalken des Kochers. Bei stark verkalkten Wasserkochern kann sich der Energieverbrauch um rund 20% erhöhen.
Die wichtigsten Wasserkocher Lifehacks im Überblick
Um noch einmal alles übersichtlich aufzuschlüsseln, folgt hier eine Liste der Life-Hacks, mit denen Sie Ihren Wasserkocher am effizientesten nutzen und Energie sparen können:
- Größe / Füllmenge
- Passen Sie das Gerät genau Ihren Bedürfnissen an. Ein großer Kocher ist bei Single- oder Zweipersonen-Haushalten unnötig.
- Mindestfüllmenge
- Wählen Sie ein Gerät mit einer möglichst geringen Mindestfüllmenge. Selbst große Haushalte benötigen manchmal nur heißes Wasser für beispielsweise eine Tasse Tee oder eine schnelle Instant-Suppe aus der Packung.
- Nur die tatsächlich benötigte Menge Wasser einfüllen
- Kochen Sie stets nur die wirklich benötigte Wassermenge auf.
- Nach dem Kochvorgang schnell abschalten
- Sobald das Wasser aufkocht, kann das Gerät abgeschaltet werden. Viele Wasserkocher haben zwar eine Abschaltautomatik, reagieren aber dennoch sehr träge. Hier kann man gerne eigenhändig nachhelfen, denn beim Strom sparen zählt jede Sekunde.
- Regelmäßig entkalken
- Sobald sich kleinste Ablagerungen am Boden erkennen lassen, sollten Sie Ihren Wasserkocher entkalken. Am besten funktioniert das mit Essigessenz, Essig oder Zitronensäure. Chemiehaltige Entkalkungsmittel sind für Wasserkocher weniger geeignet. Wertvolle Tipps zum Entkalken erhalten Sie hier.
- Nach Gebrauch Stecker ziehen
- Die meisten Wasserkocher verfügen zwar nicht über einen sogenannten Stand-by-Modus, ziehen dennoch minimal Strom, solange der Stecker in der Steckdose steckt. Abhilfe schafft man nur, wenn man konsequent den Stromkreis unterbricht, indem man das Gerät von der Leitung abstöpselt. Also Stecker ziehen nach Gebrauch!
Kommentar abgeben